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wie alles begann...

Lubo ist ein kleines Dorf in den Wäldern von Nord-Ost Mindanao, 30 km entfernt von jeglicher Zivilisation. Die Dorfbewohner sind vom Stamm der Manobos.

Es leben dort etwa 450 Menschen, die durch Gemüseanbau, Tierhaltung, Jagd, Holzwirtschaft und Goldwaschen versuchen, ihre Grundversorgung zu sichern. Durch die Abgeschiedenheit ist die Natur noch nahezu unberührt und intakt. Da der Boden nicht sehr fruchtbar ist, Insekten und Wildtiere den Anbau von Gemüse und Früchten erschweren, müssen die meisten Lebensmittel mit umgebauten Motorrädern herangeschafft werden. Man hat Holzbretter an die Motorräder gebaut, um die Ladung darauf zu befestigen, die bis zu 300 kg betragen kann. Es ist unglaublich wie diese Motorradfahrer die schwere Ladung über unbefestigte Wege, Flüsse und Holzbretter, die kleine Schluchten überbrücken, ins Dorf bringen. Auch bis zu 5 Personen werden mit diesen Motorrädern, Habal Habal, genannt, transportiert. Und dies ist auch die einzige Möglichkeit, nach Lubo zu kommen.

In der Regenzeit von November bis März ist es fast unmöglich, diese Strecke zu bewältigen, da die provisorischen Brücken und Bretter von den ansteigenden Flüssen fortgespült und zerstört sind. Im Dezember hatte unser Fahrer beim Transport von 4 Säcken Reis ins Dorf einen Unfall. Beim Durchqueren von einem Fluss wurde er von der starken Strömung umgeworfen. Das Motorrad samt Ladung rollte seitlich über ihn, dabei wurde sein Bein schwer verletzt. Das Motorrad war außerdem beschädigt und der Reis verloren. Ein sehr großer Verlust für ihn.

Philippinen ist ein sehr korruptes Land. Trotz Bemühungen der Regierung, einen Wandel herbeizuführen, verschwinden immer noch Gelder, die für Strassenbau oder andere Massnahmen eingesetzt werden sollten. Leider sind es auch immer wieder die Ärmsten, die darunter leiden.  


Letztes Jahr ging der 15kw Generator, der das Dorf mit Strom für die Beleuchtung versorgte, kaputt. Er ist nicht mehr zu reparieren. Auch die Kosten für den Diesel des Generators waren kaum aufzubringen. Aber Wasser und Flüsse sind im Überfluss vorhanden. Wenn genügend Geld vorhanden wäre, könnte ein kleines Wasserkraftwerk in Form eines Wasserrades oder einer Turbine gebaut werden.

Ich selbst verbringe immer wieder mal ein paar Tage im Monat in Lubo, weil die Menschen dort sehr freundlich sind, die Natur atemberaubend schön ist, und ich dort viele Freunde gewonnen habe.

Als ich eines Tages im Internet einen Bericht über Aquaponic fand, wusste ich, dass es eine geniale Technik für die Philippinen sein würde. Die meisten Böden in den Philippinen sind für Gemüseanbau nicht geeignet. Das habe ich selbst dort erfahren müssen. Aber mit solch einer Technik ist man in der Lage, Fische zu züchten und gleichzeitig hochwertiges Gemüse anzubauen. Das würde den Menschen, die ohnehin kaum Land zur Verfügung haben helfen, auf kleinen Flächen ihre eigene Versorgung zu gewährleisten, mit einem geringeren Aufwand an Investitionen. Alle Materialien sind auf den Philippinen erhältlich oder können auch selbst hergestellt werden. Voraussetzung ist Strom 330 Watt für eine Pumpe und Wasser. Ich träumte davon, so eine Pilotanlage in zu Socorro bauen, um sie später den Menschen dort zu überlassen und auch in anderen Dörfern solche Projekte mit den Einheimischen umzusetzen.

Der letzte schwere Taifun in den Philippinen 2013 war nur ca. 100 km von der Insel Bucas Grande entfernt. Wir hatten alle Glück und sind bis auf kleinere Schäden verschont geblieben. Was mich damals schockierte, trotz großer Hilfeleistungen aus der Welt mit Sach- und Geldspenden, wurde den Menschen vor Ort doch nur sehr langsam und geringfügig geholfen. Viele Tote waren nach Monaten noch nicht beerdigt und viele Gelder und Lebensmittel sind nie vor Ort angekommen. “Einfluss-reichen Menschen“ ist das Schicksal der armen Bevölkerung egal und sie bereicherten sich nur persönlich in diesem großen Elend.

In jedem Dorf gibt es z.B. sehr solide Handwerker, die gute Häuser bauen können. Aber man hat auswärtige Firmen beauftragt, Notunterkünfte zu bauen. Natürlich total überteuert. Die Menschen vor Ort bekamen keine Arbeit und hatten lausig schlechte Behausungen - wenn überhaupt.

Philippinen ist das Land der Abenteuer - entstanden ist daraus jetzt unser Projekt.